Donnerstag, 17. Juli 2014

" Berchtesgadener Matterhorn " TAG 2

Am zweiten Tag im Steinernen Meer sollte heute die Schönfeldspitze fallen, aber nicht etwa über den Normalweg - nein über den Westgrad mit seinem langen Ausläufer bis zum Sommerstein sollte die Schönfeldspitze erklommen werden......
Nach sehr erholsamer Nacht, wurde ich um 6.30 Uhr geweckt. Ein Blick durchs Dachfenster verriet, der Wetterbericht hatte diesmal Recht behalten......





Nach dem Frühstück, das wir punktgenau um 7 Uhr erhalten haben ging es auch sofort los....
Als wir das Riemannhaus verließen, empfing uns gleisendes Sonnenlicht, es versprach ein herrlicher Tag zu werden.


Der Aufstieg auf den Grat beginnt eigentlich wenig spektakulär gleich am Riemannhaus.....
Von hier aus wird der Sommerstein, der Hausberg des Unterkunftshauses in guten 15 min erklommen.....





Unterwegs hinauf zum Sommerstein....





Im Aufstieg haben wir eine herrliche Sicht auf das Riemannhaus.....
Durch die grasdurchsetzte Flanke geht es hinauf bis auf ungefähr halber Höhe....




... der Weg rechts hinauf zum Sommerstein weiter verläuft.
In der Scharte vorm Sommerstein angekommen, hat man einen herrlichen Tiefblick in die Ramseider Scharte und hinunter nach Sandten.





Die letzten Meter........

Sommerstein 2308 m 




Vom Sommerstein ein grandioser Tiefblick auf das Steinerne Meer und das Riemannhaus.
Während wir am Gipfel die Umgebung bestaunen, sehen wir dunkle Wolken jenseits des Watzmanns aufziehen......




Wir beschließen etwas Tempo zu zulegen und steigen wieder hinab in die Scharte.
Der Weg ist bestens markiert, aber das Gelände gibt sowieso den Weg eigentlich vor....





Wir kommen langsam hinauf ......
Als wir fast auf dem Kamm angekommen sind, ziehen die Wolken in Richtung unseres heutigen Ziels.....




Während Sarah gleich auf den Kamm zusteuert, nehme ich noch den kleinen Umweg hinauf zum......


Schönegg 2389m






Als ich auch auf dem Kamm ankomme, sehen die Wolken schon sehr bedrohlich aus...
Blick zum Breithorn und Riemannhaus





Vom Schönegg an beginnt die atemberaubend schöne Kammwanderung....
Den Gipfel des Streichenbeils ( 2412 m ) spare ich mir anhand der dunklen Wolken...



Die Schafe trampeln schon seit dem Schönegg vor uns her und sind auch nicht zum Ausweichen zu überreden.....




Rückblick zum Schönegg und Streichenbeil.
Bis hierher war der Weg relativ einfach, aber mit dem Anstieg zum Wurmkopf wird es steiler und ein wenig anspruchsvoller......





In schöner leichter Kletterei schnell hinauf.....


Wurmkopf  2451 m

Imposant türmt sich die wilde Westflanke der Schönfeldspitze vor uns auf







Angesichts der tiefhängenden Wolken gönnen wir uns nur kurze Pausen wie am Wurmkopf.
Vom Wurmkopf geht es über schrofiges z.T bruchiges Terrain abwärts in die Wurmscharte
Wir steigen zunächst in die kleine Scharte ab, ehe es ....






...abermals in schöner Kletterei aufwärts geht.
Wir gelangen langsam an den Nordwestsockel der Schönfeldspitze heran...






In der Flanke wird es ausgesetzter und auch technisch etwas schwieriger....





Gilt es doch diese glatte Platte zu überklettern....


Rückblick




Kurz vor dem zusammentreffen mit dem Normalweg zur Schönfeldspitze warten die technisch schwierigsten Stellen. Hier ergeben sich je nach Routenwahl Stellen mit  II - III.
Über diese ausgeprägte Rinne geht es hinauf, und wir treffen auf .....










...den Normalweg.
Diesem folgen wir bis zur Scharte hinauf.


Hier beginnt der Einstieg in den eigentlichen Westgrat der Schönfeldspitze, aber da das Wetter nicht sehr Vertrauenswürdig aussieht, beratschlagen wir unsere weitere Vorgehensweise....
Als es leicht zu tröpfeln beginnt während wir beratschlagen, ist der Westgrat in diesem Moment für uns " gestorben ". Auch die Wolken fallen ein und ein Aufstieg währe einfach zu riskant. 




Da wir aber die Schönfeldspitze noch machen wollen, entscheiden wir uns für den " Normalweg" , der über ein erdiges Band zunächst die Südflanke quert.
Dann leitet er durch diese Rinne hinauf....




...unter die Steilstufe. Hier wird aus den Tropfen allmählich Regen, wir beratschlagen abermals unser weiteres Vorgehen.
Als wir uns für den Weitermarsch entscheiden, tröpfelt es nur so vor sich hin...
Wir gelangen an ein Felseck, das mit einigen künstlichen Griffen umklettert wird. Luftig ist es hier, und die Wolken hüllen uns ein....




Nun sind wir auf der Ostseite angelangt. Von nun an geht es steil über den Schrofenrücken empor......







Weiter unten ist Sarah in den Wolken zu erkennen.....
Auf den letzten Metern......





Ist fast nicht mehr zu sehen.....


Aber als ich am Gipfel ankomme, hört es auf zu regnen und die Wolken geben plötzlich die Sicht auf das Pita-Kreuz frei.





Die Sicht wird nach und nach besser.
Rückblick auf den Kammverlauf






Die Wolken lichten sich tatsächlich immer mehr, und geben einen herrlichen Blick zum Königssee frei....

Schönfeldspitze 2653 m



Steinernes Meer
Wir sind nur mit zwei weiteren Bergsteigern auf dem Gipfel, und freuen uns das wir den Aufstieg nicht abgebrochen haben. Wenn wir auch den Westgrad nicht bezwungen haben, sind wir trotzdem froh am Gipfel zu stehen..... Wir überlegen zwar bei unserer Gipfelrast, abermals in die Scharte dank des besseren Wetters abzusteigen und den Westgrad doch noch zu machen, aber wir belassen es dann doch beim Normalweg. Stattdessen beschließen wir den Abstieg über die Buchauer Scharte....




Wir steigen nach ausgiebiger Gipfelrast abermals den steilen Schrofenrücken der Schönfeldspitze hinunter....







Ein Rückblick gibt ein wenig Aufschluss über die Steilheit des Geländes...
Ständig steil verläuft der Steig den schrofen SO-Hang hinunter und verlangt Trittsicherheit.






Auch eine kleine Höhle liegt am Wegesrand
Blick aus der Höhle










Wir gelangen langsam hinunter zum Kamm des Schönfeldnieders....
Und hier bekomme ich relativ überraschend noch eine Kammüberschreitung. Über den sehr ausgesetzten Grat geht es hinauf....






....während die Wolken die Schönfeldspitze wieder in Besitz nehmen.
Der sehr ausgesetzte Grat bietet herrliche Tiefblicke, verlangt aber absolute Trittsicherheit und Kletterkönnen. Ein Fehltritt führt fast unweigerlich in die Tiefe.











Ab der Mitte des Grates wird der sonst eher feste Fels etwas brüchiger.....









Sarah ist über dem Normalweg aufgestiegen, und erwartet mich bereits.
Fehltritte sind absolut tabu












Auf den letzten Metern des atemberaubend schönen Grates geht es in die Rinne hinauf.









Nun führt uns der Steig abermals in einer schönen Kammwanderung über den Schönfeldnieder.
Welch ein Grat !!!





Nun leitet der Weg nach links hinab, aber ich habe noch nicht genug  vom Kamm und Gratwandern, und bleibe deshalb auf dem Grat.
Und gelange wieder an herrlichen Felsformationen vorbei.


Nach der Überschreitung der Felszacken suche ich mir frei den Weg hinunter.....







...zur Buchauer Scharte.





Als wir in der Buchauer Scharte ankommen, lichten sich die Wolken abermals ein wenig und geben dem Steinernen Meer einen schönen Kontrast.
Rückblick zur Schönfeldspitze und zum Schönfeldnieder.



Wir wandern von der Buchauer Scharte zuerst weglos......
...später gelangen wir an den Weg vom Baumgartl.





Hier folgen wir dem markierten Weg zur ...













....Schönfeldgrube.
Der Watzmann ist wieder in Wolken gehüllt.


Zoom zum Watzmann
Als wir zur Schönfeldgrube gelangen, sehe ich am Horizont schon von weitem eine Hütte... Nachdem wir die Schönfeldgrube hinter uns gelassen haben, muss ich mir die Hütte mal ansehen.....







Die Hütte ist verschlossen, aber bei Regen leistet die Terrasse auch gute Dienste.
Von der Hütte aus ist bereits die Ramseider Scharte gut zu erkennen...




Während wir am Fuß des " Berchtesgadener Matterhorns" vorbei wandern.





Als wir kurz vorm Riemannhaus sind, bietet sich uns noch ein großartiger Rückblick auf unsere heutige Tour !
Wieder am Riemannhaus angekommen, genehmigen wir uns einen kühlen Radler und eine kleine Stärkung, ehe es Abschied nehmen vom Steinernen Meer heißt.







Unser gemeinsamer Abstieg führt uns durch die Ramseider Scharte unterhalb des Riemannhauses.....







...unterhalb des Sommersteins vorbei.
Kaum zu glauben das wir heute früh von da Oben runter geschaut haben....
Es geht in vielen künstlichen Stufen..... 






...und Kehren seilversichert auf den Ramseider Steig hinab.......




...in den Felskessel.






Bei der Querung hinüber bieten sich immer schöne Ausblicke in das Grießbachtal.
Schwindelfreiheit ist hier nicht ganz falsch....




...während man im Rückblick den Felskessel mit dem Sommerstein bestaunen kann...
Als wir an der Materialseilbahn des Riemannhauses ankommen, folgen wir der nun geteerten Straße talwärts, bis nach etlichen 100 Metern ein relativ unscheinbarer Steig gen Westen zieht.







Hier trennen sich unsere Wege, während Sarah nach Sandten absteigt, habe ich noch einiges vor mir.....
Ein letzter Blick zur Ramseider Scharte






Der Steig quert anfangs eine Schuttreise, ehe er in den Wald führt.....






Er quert schön angelegt die Westflanke des Breithorns.....
...und bringt mich an eine Quelle, an der ich Dankend eine gehörige Erfrischung in Form einer " Dusche " nehme....







Nach der Abkühlung geht es durch lichten Hochwald.....
...und aussichtsreichen Lichtungen.....







...abermals in den Wald.
So machen also die Österreicher ihren Strom
Ich gelange an eine Forststraße und folge ihr eine zeitlang talwärts, bis ich auf dem GPS bemerke das rechts neben mir ein Steig in gleicher Richtung verläuft.  Kurzerhand steige ich zu diesem etwas auf, den der ist abwechslungsreicher als die öde Straße....







Im Abstieg ein fantastischer Blick zur Südseite des Breithorns.
Ich treffe abermals auf eine Forststraße, der ich etliche Meter bis zu dieser Kurve folge....





In der Kurve zweigt ein Steig ab.....
...der mich durch den Wald....


....wieder hinunter...






... zum Ausgangspunkt meiner Tour bringt.
















An dieser Stelle möchte ich meiner Begleiterin Sarah für die nette Begleitung herzlich Danken . Es hat mir sehr großen Spaß gemacht, auch wenn der Westgrat noch etwas warten muß, wer weiß vielleicht gelingt uns eines Tages der Aufstieg. 

In diesem Sinne Berg Heil, und komm allseits gesund wieder von deinen " Expeditionen " nach Hause !




Fakten:



- Sehr schöne abwechslungsreiche Tour mit schönen Klettereinlagen im alpinen Gelände.
- Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, gute Kondition und Kletterkönnen sollten routiniert sein
- Klettern auf dem Westgrat zur Schönfeldspitze meistens I - II, je nach Routenführung aber auch kurz III.
- Aufstieg am zweiten Tag 1029 hm,
- Abstieg am zweiten Tag 2255 hm,
- Wegstrecke am zweiten Tag 20,3 km, 
- M(R)eine Gehzeit 6 Std ( Ohne Pausen !!! )
- Gesamt Höhenmeter der zwei Tage: 2929 hm im Aufstieg, 2945 hm im Abstieg,  Geamtstrecke 32 km, M(R)eine Gehzeit 10:15 Std 
- GPS -Track auf Anfrage

Insgesamt eine sehr anspruchsvolle lange Tour, die aber bei guter Wetterlage ein unvergessliches Erlebnis mit einem abwechslungsreichen Zustieg am ersten Tag und einer grandiosen Gratwanderung am zweiten Tag einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.


Vg Ameranger,
unterwegs mit Sarah


2 Kommentare:

  1. wirklich schöne tour und super fotos! vielen dank!
    vielleicht bekommen wir es ja wirklich nächstes jahr noch hin, den westgrat der schönfeldspitze zu knacken.
    bis dahin kann ich den grat zwischen pyramidenspitze und rosskaiser empfehlen und wünsche ebenfalls gutes gelingen bei allem, was du diese saison noch vorhast.
    gruß
    sarah

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    1. Hy Sarah,

      erstmal auch dir vielen Dank !.
      Ja wer weiß vielleicht klappts bald mal mit dem Westgrat, hab auf alle Fälle einen genialen Zustieg gefunden ;-), einsam und abenteuerlich....

      Vg Ameranger

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